Einen Tierarzt, der ebenso über die Sachkunde in Fernnarkose verfügt und der das entsprechende Training, die Erfahrung mit Narkosen, sowie das Equipment besitzt? Wir führen Distanzimmobilisationen in unserer Praxis durch! Das heißt, wir betäuben Tiere auf große Distanz!
Die Distanzimmobilisation, auch Fernimmobilisation, Fernnarkose oder Fern – bzw. – Teleinjektion, dient in der Tiermedizin dem Zweck, Tiere ruhig zu stellen – also zu immobilisieren. Per Ferninjektion können jedoch auch Medikamente verabreicht werden. Dabei werden nicht nur Wildtiere mittels Blasrohr oder Gewehr betäubt. Eine Fernnarkose kann auch bei aggressiven Haustieren, bei Nutztieren oder Zootieren angewendet werden. Dabei kommen meist Betäubungsgewehre oder Betäubungsblasrohre mit Betäubungspfeilen zum Einsatz.
Oftmals ist eine Teleinjektion der bessere Weg, um Tiere schnell und ohne viel Stress abzulegen. Außerdem wird das Verletzungsrisiko für beide Seiten: Tierarzt und Patient erheblich reduziert und der tierische Patient wird nicht in gleichem Maße traumatisiert, wie es etwas bei Zwangsmaßnahmen mit Sedation der Fall sein kann.
Moderne Geräte für Fernnarkosen oder Fernimmobilisation sind Blasrohre, Gewehre und Pistolen, aber auch Betäubungsstäbe und Bögen bzw. Armbrüste. Die Präzision, mit der das Ziel getroffen werden kann, ist mittlerweile sehr hoch. Mit dem Betäubungsblasrohr sind ohne weitere Ziele über eine Distanz von 15 m gut zu treffen. Beim Betäubungsgewehr sind Entfernungen von 50 m kein Problem.
Moderne Narkosewaffen ermöglichen es, den Druck, mit dem der Spritzenpfeil das Ziel trifft, präzise zu regulieren. Dies ist vor allem deswegen von großer Bedeutung, da der Narkosepfeil nur größere Muskeln erreichen soll – eine Perforation von Brustkorb oder gar ein Treffer in Herz oder Auge hätte verheerende Konsequenzen.
Verwendet werden Spritzenpfeile oder Narkosepfeile, die sich nur beim Durchdringen der Haut in das umliegende Gewebe entladen. Die Pfeile ermöglichen aufgrund ihrer Größe die Beladung mit verschiedenen Volumina von Betäubungsmitteln.
Wir verwenden in unserer Praxis primär das Betäubungsblasrohr und erzielen damit gute Erfolge. dabei kommen Spritzenpfeile von 2 -10 ml zum Einsatz – je nach Tierart und Größe. In den Betäubungspfeil werden diverse Narkotika und Sedativa wie Medetomidin, Xylazin, Ketamin, Butorphanol, Diazepam und Azepromazin eingesetzt. Für große Wildtiere werden auch Opioide wie Etorphin verwendet.