Staupe

Die Staupe gehört wahrscheinlich zu den am längsten bekannten Hundeerkrankungen und ist nach wie vor gefürchtet, da sie durch ein gefährliches Virus, das Morbillivirus, ausgelöst wird und vor allem bei ungeimpften Hunden ohne schnelle Behandlung zum Tod führen kann.
Nicht nur Hunde, sondern auch diverse andere Raubtierarten wie Robben, Katzen, Bären und Marder sind betroffen, so dass bei Kontakt mit Wildtieren durchaus die Gefahr einer Übertragung besteht.
Das Virus wird per Tröpfcheninfektion vor allem auf Hunde im Alter zwischen 2 und 6 Monaten übertragen, kann aber auch ältere Tiere befallen. Bei guter Desinfektion ist es relativ leicht abzutöten. Nach einer Infektion dauert es etwa eine halbe bis eine Woche bis erste Symptome sichtbar werden. Das Virus vermehrt sich dabei im lymphatischen System und verbreitet sich über den gesamten Organismus. Nach kurzer Zeit reagiert das Immunsystem mit der Bildung von Antikörpern. Dies kann zu einer Abwehr der Erkrankung führen, wenn die Krankheit aber bereits im Körper generalisiert ist, ist das betroffene Tier hochinfektiös.

Die Verlaufsformen betreffen das Gastrointestinale System, das Nervensystem, die Atemwege, außerdem Haut und Gebiss. Dabei treten Erbrechen, Durchfälle, Lähmungen, Sehstörungen, Gangstörungen, Entzündungen des Gehirns, Husten, Niesen, Atemnot, Röcheln, sowie typische Hautveränderungen, wie sogenannte Hyperkeratosen und das Staupegebiss auf. Eine Behandlung erfolgt in der Regel nur symptomatisch.

Neben Fieber und Apathie zeigen sich bei erkrankten Tieren Brechdurchfälle. Im Verlauf entwickeln sich verschiedene Staupeformen, die individuell unterschiedlich ausgeprägt sind. Das heißt, dass alle Hunde in Deutschland unbedingt gegen Staupe geimpft werden müssen. Leider ist in den letzten Jahren zunehmend zu beobachten, dass infizierte Hunde aus Ost- und Südosteuropa nach Deutschland eingeführt werden und zudem seit den 90er Jahren immer weniger Tiere regelmäßig geimpft werden, wodurch die Sterblichkeit durch Staupe wieder steigt.