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HAUSTIERARZT

Tierärztliche Hausbesuche – Ein neues Konzept tierärztlicher Betreuung setzt sich langsam auch im Bereich der Kleintiermedizin durch: der tierärztliche Hausbesuch. Selbstverständlich gab es tierärztlichen Hausbesuche schon immer, in der Form, dass Inhaber bzw. Angestellte von Präsenzpraxen, Tierhalter zu Hause aufgesucht haben, um entweder notärztliche Aufgaben zu übernehmen oder aber um Stammklienten in bestimmten Situationen, den Gang zum Tierarzt zu ersparen.

Seit einigen Jahren nun nimmt die Anzahl von tierärztliche Hausbesuchen, die oftmals durch ausschließlich mobile Tierärzte durchgeführt werden, stetig zu. Dabei können viele Praxen das hohe Aufkommen an Nachfragen kaum zufriedenstellend erfüllen.

Der Trend setzt sich fort, sodass in Städten wie Berlin ein großer Teil der Tierhalter mittlerweile im Zusammenhang mit nottierärztlichen Aufgaben, internistischen Standarduntersuchen, Labor, Impfung und anderen Prophylaxemaßnahmen, sowie dem letzten Gang, auf tierärztliche Hausbesuche setzen, um sich und dem Tier Stress zu ersparen.

Tierärztliche Hausbesuche – Stressvermeidung

Der Aspekt der Stressvermeidung und das Wohlfühlen im eigenen Heim ist für Haustiere essentiell. Artspezifisch reagieren einige Tiere sehr empfindlich auf eine Entnahme aus der gewohnten Umgebung. Das betrifft zum Beispiel Vögel. Bei einem tierärztlichen Hausbesuch fällt das Prozedere des Einfangens und Umsetzens in Transportboxen weg. Jeder Vogel, der gefangen werden muss, unterliegt dem Risiko, zu versterben. Beim tierärztliche Hausbesuch in der eigenen „Comfortzone“ kann der Tierarzt zusammen mit dem Halter ohne Umwege mit dem Tier agieren.

Außerdem sind andere schwer transportable Tierarten besser vor Ort zu behandeln. Dies betrifft beispielsweise Wild- und Zootiere. Pferdebesitzer kennen die tierärztlichen Hausbesuche als Routineprozedere. Dies ist hier aus pragmatischen Gründen schon lange gang und gäbe. Auch im Nutztierbereich sind tierärztliche Hausbesuche bewährte Alltagspraxis. Die Begleitung auf dem letzten Gang bei einem tierärztlichen Hausbesuch, hat sich in der Kleintiermedizin als sinnvoll, fair gegenüber Tier und Besitzer, unkomplizierter und vor allem ethisch unbedenklich, zunehmend etabliert. Hier wird ein regulärer tierärztlicher Hausbesuch zu einem bestimmten Zeitpunkt, welcher zuvor abgesprochen wurde, vereinbart, so wie es viele Präsenzpraxen schon seit Jahren praktizieren.

Haustierarzt Berlin

Der Tierarzt kann hier sehr behutsam, in vertrautem Umfeld, unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse des Tieres, seiner Rückzugsmöglichkeiten, aber auch im Sinne einer für den Halter emotional erträglichen Abwicklung des ohnehin schweren Ganges, agieren.

Schließlich noch ein wichtiger Punkt:
Der tierärztliche Hausbesuch im Notdienst. Aufgrund des Klinikschwundes in Deutschland oder der Umwandlung von Kliniken in Praxen, stehen viele Tierärzte nicht mehr zur Verfügung, welche bis dahin rund um die Uhr innerhalb des tierärztlichen Notdienstes in Nacht – und Bereitschaftsdiensten gearbeitet haben.

In Berlin gibt es derzeit tatsächlich noch etwa eine Handvoll Tierkliniken, deren Personal den Tierhaltern und Tieren, 24 Stunden zur Verfügung steht. Dementsprechend lang sind die Wartezeiten. In Unikliniken dauern diese bis zu 5 Stunden.

Um diesen Umstand zu verbessern und die Kapazitäten, die weggefallen sind, zu puffern, wurden aber keine neuen Kliniken eröffnet, sondern tierärztliche Hausbesuche wurden stattdessen auch nachts und am Wochenende von mobilen Tierärzten angeboten.

Warum einen Tierarzt-Hausbesuch buchen?

  • Notfälle: Bei akuten Gesundheitsproblemen oder Verletzungen kann ein Hausbesuch lebensrettend sein
  • Stressreduktion: Einige Tiere reagieren mit Stress auf den Transport zum Tierarzt
  • Mobilitätseinschränkungen: Ältere Tiere oder solche mit Mobilitätsproblemen können ohne
  • Transport behandelt werden
  • Tiergruppen: Für Halter von Herden oder Tiergruppen sind vor Ort-Termine aus logistischen Gründen unabdingbar

Dienstleistungen beim Tierarzt-Hausbesuch – was kann ein Hausbesuch leisten?

  • Allgemeine Untersuchungen: Der Tierarzt überprüft den Gesundheitszustand des Tieres und führt Routine- und Spezialuntersuchungen durch
  • Prophylaxe: Impfungen und andere prophylaktische Maßnahmen können zu Hause durchgeführt werden
  • Blutuntersuchungen: Bei Bedarf können Blutproben genommen und analysiert werden
  • Medikamentenverabreichung: Falls erforderlich, können Medikamente verabreicht oder verschrieben werden
  • Bildgebung: Ultraschall und Endoskopische Untersuchungen können vor Ort durchgeführt werden

Vorbereitung auf einen Tierarzt-Hausbesuch:

  • Terminvereinbarung: Ein Termin, welcher keinen notdienstlichen Einsatz erfordert, sollte im Voraus vereinbart werden
  • Bereitstellung von Informationen: Der Besitzer sollte dem Tierarzt alle relevanten Informationen über den Gesundheitszustand des Tieres mitteilen
  • Vorbereitung des Umfelds: Es ist wichtig, einen ruhigen und sauberen Bereich für den Tierarztbesuch bereitzustellen

Kosten und Versicherung:

  • Die Kosten für einen Tierarzt-Hausbesuch variieren in Abhängigkeit von den erbrachten Leistungen, der Uhrzeit und der zurückgelegten Entfernung
  • Tierkrankenversicherungen decken auch Hausbesuche ab – es ist trotzdem ratsam, die Versicherungsbedingungen zu überprüfen

Nachsorge und Folgetermine:

  • Der Tierarzt gibt Empfehlungen für die Nachsorge und vereinbart gegebenenfalls Folgetermine
  • Der Halter sollte Anweisungen des Tierarztes befolgen und bei Bedenken oder Fragen umgehend Kontakt aufnehmen

1.1.
Ein Hausbesuch durch einen Tierarzt kann in akuten Notfällen, wie schweren Gesundheitsproblemen oder Verletzungen lebensrettend sein. In solchen Situationen zählt jede Minute – ein schneller Zugang zu tierärztlicher Versorgung lebensentscheidend sein. Der sofortige Einsatz vor Ort ermöglicht eine schnellere Diagnostik und eine sofortige Behandlung, ohne Zeit für den Transport zu verlieren. Dies ist bei kritischen Patienten besonders wichtig.

1.2
Für manche Tiere stellt der Transport zu einer Tierarztpraxis sowie der Aufenthalt in einer solchen, eine traumatische Erfahrung dar, die ihre Angst vor zukünftigen Besuchen verstärkt. Ein Hausbesuch bietet eine stressfreie Alternative, da das Tier in seinem angestammten Territorium verbleibt. Die vertraute Umgebung kann dazu beitragen, dass das Tier weniger abwehrend reagiert ist und die Interaktion mit dem Tierarzt erleichtert wird. Dadurch erfolgt eine bessere medizinische Versorgung, während gleichzeitig der Stress für das Tier minimiert wird.

1.3
Ältere Tiere oder solche mit Mobilitätsproblemen haben oft erhebliche Schwierigkeiten, zum Tierarzt zu gelangen. Für ältere Tiere, die anfälliger für Stress sind oder die bewegungseingeschränkt sind, kann der Transport eine große Belastung darstellen. Ein Hausbesuch bietet diesen Tieren eine praktische Lösung, da sie ihre vertraute Umgebung nicht verlassen müssen. Trotzdem erhalten sie die notwendige tierärztliche Versorgung – ohne zusätzlichen Stress.

1.4
Für Halter mehrerer Tiere, Tiergruppen oder Herden kann der Transport zum Tierarzt eine logistische Herausforderung darstellen. Ein Hausbesuch bietet eine praktische Lösung, da der Tierarzt direkt zum Patienten kommt, anstatt jeden Patienten separat in die Praxis verbringen zu müssen. Dies spart Zeit und Aufwand und minimiert den Stress für die Tiere. Durch einen einzigen Hausbesuch können alle Tiere vor Ort versorgt werden, was die tierärztliche Betreuung effizienter und bequemer macht.

2.1.
Während eines Tierarzt-Hausbesuchs führt der Tierarzt eine gründliche Untersuchung des Tieres durch, um dessen Gesundheitszustand zu bewerten. Dies umfasst die Überprüfung von Vitalparametern wie Herzfrequenz, EKG, Atmung und Temperatur sowie die Untersuchung von Augen, Ohren, Mundhöhle, Blut, Kot, Harn, Haut und Fell. Routineuntersuchungen ermöglichen es, potenzielle Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu behandeln oder zu verhindern. Darüber hinaus bietet die Untersuchung Gelegenheit für den Halter, Fragen zu besprechen und Empfehlungen für die optimale Haltung und Ernährung seines Haustiers zu erhalten.

2.2.
Prophylaktische Behandlungen können bei einen Tierarzt-Hausbesuch durchgeführt werden. Der Vorteil der Vor-Ort-Behandlung liegt auf der Hand: Tiere, die schnell gestresst sind oder schwer transtortierbar sind, können in einem nahezu stressfreien Ambiente versorgt werden. Routineimpfungen können sicher zu Hause verabreicht werden. In den meisten Fällen wird der behandelnde Tierarzt toleriert und der Patient akzeptiert zukünftige Behandlungen vor Ort.

2.3
Während eines Tierarzt-Hausbesuchs können bei Bedarf Blutuntersuchungen durchgeführt werden. Im Rahmen geriatrischer Untersuchungen müssen Blutanalysen ab dem 8. Lebensjahr ohnehin jährlich absolviert werden. Außerdem sind Blutuntersuchungen im Zusammenhang mit diagnostischen Untersuchungen bei diversen Erkrankungen notwendig, um beispielsweise Werte für Schilddrüsen-, Leber- und Nierenfunktion, Leukozyten und weitere Gesundheitsindikatoren zu erfassen. Durch die Analyse der Blutproben erhält der Tierarzt wichtige Informationen über den Gesundheitszustand des Patienten.

2.4.
Im Rahme der Therapie akuter oder chronischer Erkrankungen werden bei Tierarzt-Hausbesuchen Medikamente verabreicht und Medikationspläne erarbeitet. Falls eine weitere medikamentöse Behandlung erforderlich ist, kann der Tierarzt auch Rezepte ausstellen, die vom Besitzer in einer Apotheke eingelöst werden können. Dies ermöglicht eine fortlaufende Versorgung und sorgt dafür, dass der Patient adäquat behandelt wird.

2.5.
Bei einem tierärztlichen Hausbesuch bietet sich durchaus die Möglichkeit, auch Bildgebung vor Ort einzusetzen.
Ultraschall, ermöglicht es, innere Organe wie Blase, Magen, Darm, Leber, Milz und Nieren darzustellen, um Krankheiten oder Verletzungen zu identifizieren. Durch die Echtzeitbilder kann der Zustand des Tieres schnell beurteilt und gegebenenfalls eine Behandlung eingeleitet werden.
Auch endoskopische Untersuchungen sind mobil durchführbar. Mit einem Endoskop kann der Tierarzt Bereiche wie den Magen-Darm-Trakt oder die Atemwege visuell inspizieren, um Anomalien wie Tumore, Fremdkörper oder Entzündungen zu erkennen. Diese Technik ermöglicht präzise und gezielte Eingriffe, wie die Entfernung von Fremdkörpern oder die Probenentnahme für weitere Untersuchungen.

3.1.
Für einen Tierarzt-Hausbesuch – außerhalb des Notdienstes ist es wichtig, einen Termin im Voraus zu vereinbaren, um sicherzustellen, dass ein Tierarzt verfügbar ist. Dies gewährleistet eine reibungslose und effiziente Durchführung des Hausbesuchs und minimiert Wartezeiten oder Verzögerungen. Darüber hinaus ermöglicht es dem Tierarzt, sich auf den Besuch vorzubereiten und möglicherweise benötigte Ausrüstung oder Medikamente bereit zu stellen.

 

3.2.
Zur Vorbereitung einer ärztlichen Konsultation ist es notwendig, relevante Informationen über den Gesundheitszustand des Patienten zusammen zu suchen und bereit zu stellen. Dazu gehören Vorgeschichte von Krankheiten oder Verletzungen, Voruntersuchungen, Befunde, Details zu Symptomen, Veränderungen im Verhalten, sowie Informationen zur Ernährung und Lebensumständen des Tieres. Je genauer der Halter dem Tierarzt Informationen zur Verfügung stellt, desto besser kann der Tierarzt den Gesundheitszustand des Tieres beurteilen und angemessene Empfehlungen geben. Eine offene und ehrliche Kommunikation zwischen dem Halter und dem Tierarzt ist entscheidend für eine optimale tierärztliche Versorgung.

3.3.
Die Vorbereitung des Umfelds ist ein durchaus relevanter Faktor zur Optimierung der Untersuchungsbedingungen während eines Tierarzt-Hausbesuchs. Der Halter sollte einen ruhigen und sauberen Bereich für den Besuch bereitstellen, in dem das Tier sich wohl und sicher fühlt. Dies kann ein ruhiger Raum im Haus oder ein abgesicherter Bereich im Freien sein, je nach den Bedürfnissen des Tieres und den Anforderungen des Tierarztes.

4.1.
Die Kosten für einen Tierarzt-Hausbesuch können variieren und hängen von verschiedenen Faktoren, einschließlich der Leistungen, der Region, in der der Besuch stattfindet, sowie Zeitpunkt, der Art und Dringlichkeit der Dienstleistung ab. Darüber hinaus können Kosten für spezielle Untersuchungen, Behandlungen oder Medikamente anfallen. Es ist ratsam, im Voraus nach den Kosten zu fragen und mögliche Gebühren zu klären, um Missverständnisse zu vermeiden und sicherzustellen, dass die tierärztliche Versorgung erschwinglich und transparent bleibt.

4.2.
Auch Tierarzt-Hausbesuche gehören zum Leistungsspektrum von Tierkrankenversicherungen. Es ist trotzdem ratsam, die Versicherungsbedingungen zu prüfen, um festzustellen, welche Bedingungen gelten. Diese können variieren – je nach Versicherungsanbieter und dem gewählten Versicherungstarif.

5.1.
Nach einem Tierarzt-Hausbesuch ist es üblich, dem Halter Empfehlungen für die Nachsorge zu geben und Folgetermine zu vereinbaren. Diese Empfehlungen können Haltungsmanagement, Medikationen, Pflegeanweisungen oder weitere Untersuchungen betreffen. Folgetermine können notwendig sein, um die Rekonvaleszenz des Tieres zu überwachen oder zusätzliche Untersuchungen durchzuführen. Durch die Einhaltung der Empfehlungen des Tierarztes und die regelmäßige Überwachung können Tierhalter entscheidend zur Erhaltung von Gesundheit und Wohlbefinden der Patienten beitragen.

5.2.
Es ist wichtig, dass Tierhalter die Anweisungen des Tierarztes nach einem Hausbesuch sorgfältig befolgen. Dies umfasst die Verabreichung von Medikamenten, die Einhaltung von Pflegeanweisungen und die Planung von Folgeterminen. Bei Bedenken oder Fragen ist es wichtig, sofort Kontakt zum behandelnden Tierarzt aufzunehmen, um Klärung oder zusätzliche Unterstützung zu erhalten. Eine offene und ehrliche Kommunikation zwischen Tierarzt und Besitzer ist entscheidend für die optimale Pflege und Gesundheit des Tieres.

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